Am 20. September 2025 haben wir an der „Großen Hunte-Tour“ teilgenommen – ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden. Schon am Morgen, als wir uns am Achterdiek trafen, lag eine besondere Stimmung in der Luft: eine Mischung aus Vorfreude und leichter Aufregung. Gemeinsam fuhren wir mit dem Taxi nach Huntlosen, wo unsere Stand Up Paddle Boards vom Stand Up Paddler Team schon aufgepumpt worden sind.
Die Hunte, ein etwa 190 Kilometer langer Nebenfluss der Weser, begleitete uns hier mit einer ganz eigenen Ruhe. Sie entspringt im Teutoburger Wald bei Osnabrück und ist bis nach Oldenburg auf über 100 Kilometern befahrbar. Für uns lag an diesem Tag ein Abschnitt von rund 20 Kilometern vor uns – von Huntlosen zurück nach Oldenburg.
Schon nach wenigen Minuten auf dem Wasser merkten wir, wie sich der Alltag hinter uns auflöste. Das gleichmäßige Paddeln, das sanfte Gleiten der Boards und die Strömung der Hunte führten uns fast mühelos flussabwärts. Rechts und links begleiteten uns Wälder, die an diesem Spätsommertag bereits erste Spuren des Herbstes trugen.
Besonders beeindruckend fanden wir die vielen Vögel, die hier zuhause sind. Die Hunte gilt als wichtiger Lebensraum für seltene Arten – Grau- und Silberreiher, Eisvögel, Nutria, Biber und Welse. Auf unserer Tour waren es aber hauptsächlich die Enten, die an jeder Ecke schnatterten.
Die Natur wirkte unberührt, obwohl wir uns gar nicht weit von Ortschaften befanden. Zwischen sandigen Uferbänken und alten Deichen entdeckten wir Spuren von Bibern – angenagte Äste verrieten ihre Anwesenheit. Libellen schwirrten im Sonnenlicht, und hin und wieder flog eine Eichel aus den Bäumen direkt neben unseren Boards ins Wasser.
Am Barneführer Holz erreichten wir den sogenannten „Huntestrand“, wo wir eine erste Pause einlegten. Hier spürten wir die Weite der Landschaft, während das Wasser sanft an den Sandstrand schwappte. Jeder packte sein kleines Picknick aus, und es tat gut, gemeinsam innezuhalten.
Zurück auf dem Wasser wartete ein besonders spannender Abschnitt: kleine Stromschnellen, die zwar nicht gefährlich waren, aber für einen kurzen Adrenalinkick sorgten. Unsere Boards wackelten kräftig, und ein Lächeln breitete sich auf vielen Gesichtern aus – das war Abenteuer pur.
Am Magdalene-Frühstück-Platz bei Wardenburg hielten wir noch einmal an. Unter hohen Bäumen ließ es sich wunderbar verschnaufen, bevor wir die letzten Kilometer in Angriff nahmen. Die Strecke zog sich zwar, aber die gleichmäßige Strömung half uns, auch den längeren Teil entspannt zu bewältigen.
Langsam kamen die Konturen Oldenburgs in Sicht, und damit wuchs das Gefühl, etwas Besonderes geschafft zu haben. 20 Kilometer klingen nüchtern, doch auf dem Wasser sind sie eine kleine Reise durch Zeit und Natur.
Als wir schließlich am Ausgangspunkt wieder an Land gingen, waren wir kaputt und happy. Zum Glück war der Grill schon vorgeheizt und die Bratwurst schmeckte mit Muskelkater in den Knochen doppelt lecker.
Diese Tour war nicht nur sportlich eine Herausforderung, sondern auch eine Einladung, die Hunte aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben.
Wir können uns keinen schöneren Weg vorstellen, den Spätsommer zu verabschieden, als auf unseren Boards über die Hunte zu gleiten.