Die Geschichte des Stand-Up-Paddelns oder des SUP-Surfens
SUP-Surfen ist ein neuer Trendsport, der auf Hawaii entwickelt wurde und nun weltweit auf grosse Resonanz stösst. Beim SUP-Surfen steht der Sportler auf einem Surfboard und paddelt stehend mit nur einem Paddel. Die Geschichte des SUP-Surfens geht schon zurück zu den Polynesiern. Sie paddelten stehend mit ihren Kanus über die Riffe auf Tahiti hinaus um fischen zu können.
Auf Hawaii haben vor allem Surflehrer die Möglichkeit genutzt, im Stehen ihre Gruppen zu überblicken und den Swell besser voraussehen zu können. In den 50er Jahren waren sie es, die mit Paddeln stehend auf einem Longboard hinauspaddelten, um von den Surftouristen vor Waikiki Fotos zu machen. Damals strömten hunderte von Amerikanern nach Hawaii, um Surfen oder Kanusurfen zu erlernen, was in heftigen Wellen oft ein schwieriges Unterfangen war. Als Beweis für ihren Mut sich diesen Bedingungen auszusetzen, wollten viele Surftouristen fotografiert werden. Dieses war unter anderem auch die Aufgabe der unzähligen Beachboys auf Hawaii. Daher stammt auch der Name „Beach Boy Surfen“, der als Synonym für das SUP-Surfen verwendet wird. Dieser Trend dauerte bis in die 60er und 70er Jahre.
Dann begannen die Longboards kürzer zu werden und wasserdichte Kameras wurden entwickelt. So verlor das SUP-Surfen seine Bedeutung. Nur wenige Pioniere, wie beispielsweise John Zabatocky, der noch heute mit über 80 Jahren surft, entdeckten den Spaß am SUP-Surfen als eigene Sportart und surften weiter mit dem Paddel.
Weltbekannte Surfer wie Laird Hamilton und Robby Naish haben in jüngster Zeit dem SUP-Surfen wieder zu neuer Popularität verholfen. Auslöser war eine lange Swellpause im Jahr 2000. Sie kamen auf die Idee, ihre Tandem Boards als Fitness Workout zu nutzen und merkten dabei schnell, wie viel Spaß das SUP-Surfen bereitet und welches Potential das SUP-Surfen auch für Freitzeitsportler und besonders auf Flachwasser birgt. 2004 brachte Brian Keaulana die Disziplin SUP-Surfen in den bekannten Contest seines Vaters, dem Big Board Classic in Makaha, mit ein und erhöhte dadurch seinen Bekanntheitsgrad. Heute sind es die Hollywood-Stars wie Cameron Diaz, Jennifer Aniston oder Mathew McConaughey, die durch das SUP-Surfen ihre Fitness stärken und damit dem Sport zu weiterer Bekanntheit verhelfen.
Vor allem die Materialentwicklung mit neuen, leichteren Boards haben die Entwicklung weiter vorangetrieben. Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl an Stand Up Paddle Boards für jede Umgebung. Je nachdem, ob man auf dem flachen Wasser oder in der Welle surfen möchte, gibt es spezielle Boards. Auch für längere Distanzstrecken oder sehr schnelles Paddeln sind Sonderformen entwickelt worden.
In vielen Ländern boomt diese neue Wassersportart bereits. Sie verbindet Wellenreiten, Kanusport und Fitness-Workout auf ideale Weise und ist auf flachen Gewässern innerhalb weniger Minuten zu erlernen. In Deutschland ist diese Sportart noch sehr jung. Vereinzelt werden in anderen Städten wie Hamburg bereits Schnupperkurse, Contests und Touren angeboten. Auf Hawaii und in Amerika ist SUP-Surfen bereits ein Massensport. Viele nutzen die Möglichkeit, in der Natur dieselben Effekte für ein Ganzkörper-Workout erzielen zu können wie in einem Fitnesscenter. Vorteilhaft ist auch, dass man die ganze Familie mit daran teilhaben lassen kann. In England und Italien gibt es einen eigenen Verband und Contests. Da SUP-Surfen so einfach und effektiv und vor allem auf jedem Gewässer in der Nähe ausgeführt werden kann, wird sich das SUP-Surfen auch in Deutschland zu einem Massensport entwickeln. Der hohe Freizeitwert, das Erlebnis in der Natur und dazu die körperliche Ertüchtigung sowie die Steigerung der physischen Fitness bieten die Voraussetzungen, den Sport SUP-Surfen in Deutschland nicht nur als Trendsport, sondern als langfristige Freizeitbeschäftigung ähnlich dem Kanupaddeln oder auch vergleichbar dem Inline-Skaten zu etablieren.